Summation und Tetanus am Menschen
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Abstract
Dieser Beitrag befasst sich mit den Bestrebungen, einen Organversuch aus der Neuro- und Muskelphysiologie im Ausbildungsprogramm für medizinische Berufe durch ein Experiment zu ersetzen, welches die Studenten an sich selber durchführen können. Bisher wurde der entsprechende Versuch am isolierten M. gastrocnemius (Wadenmuskel) des Froschs durchgeführt. Dabei wurde der Muskel durch Nadelelektroden direkt elektrisch oder über den mit dem Muskel herauspräparierten N. ischiadicus (Ischiasnerv) gereizt. Neu wird der Versuch am M. adductor pollicis (demjenigen Muskel, der den Daumen gegen die Handfläche zieht) durchgeführt. Aus technischen Gründen kann der Muskel nicht direkt gereizt werden, sondern muss über den ihn versorgenden N. ulnaris (Ellennerv) aktiviert werden. Nach unseren Erfahrungen wurde der Versuch von den Studenten sehr gut aufgenommen. Die Lerninhalte, welche mit dem vorherigen Organversuch vermittelt werden sollten, lassen sich nach Meinung des Autors, wenn auch nicht so einfach wie zuvor, qualitativ aber ebenso gut vermitteln. Der Umstand, dass der Studierende die Information an seinem eigenen Körper erarbeiten kann, macht den scheinbaren didaktischen Nachteil der wesentlich komplexeren Versuchsanordnung (Nervenreizung, Nerv-Muskel-Übertragung, Reflexe) bei weitem wett.
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